Draußen tanzten die Schneeflocken, als sich am Samstagnachmittag, den 4. Dezember 2010 ca. 60 Clubmitglieder und Gäste des TGC Blau-Gold auf den Weg zur inzwischen traditionellen Weihnachtsfeier in den weihnachtlich geschmückten Räumen der Tanzschule Wieber machten. Drinnen fiel beim Betreten der Räume dann gleich der Blick auf einen wunderschönen Weihnachtsbaum.
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken stand im offiziellen Teil der Veranstaltung die Ehrung langjähriger und verdienstvoller Clubmitglieder auf dem Programm. Und wenn man die Laudatio des Vorsitzenden Ernst-Otto Hagedorn aufmerksam verfolgte, dann wurde deutlich, dass es bei den zu Ehrenden nicht nur die vielen Jahre treuer Mitgliedschaft sind, sondern meist auch ein unermüdliches Engagement vor und hinter den „Kulissen“ des Clubs. Ohne die vielen sichtbaren und unsichtbaren ehrenamtlichen Tätigkeiten wäre vieles im Club in der gewohnten Form einfach undenkbar. Somit war hier auch eine Hommage an das Ehrenamt erkennbar.
Jahresabschluss in weihnachtlicher Atmosphäre |
Mitgliederehrung mit (von links) Friedhelm Lombeck, Heinz- |
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Werner Rohland, Doris Lombeck, Manfred und Ingrid Sander, |
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Anne Teuber, Iris Rohland und Friedrich und Monika Baum |
So konnte sich Ernst-Otto Hagedorn bei 9 verdienten Mitgliedern mit kleinen Geschenken und einem Blumenstrauß für die Damen im Namen des Clubs bedanken. Ausgezeichnet mit der Ehrennadel in Bronze wurden Monika und Friedrich Baum für besondere Verdienste. Die Ehrennadel in Silber erhielten Ingrid und Manfred Sander, Anne Teuber und Iris Rohland für eine 25-jährige Mitgliedschaft. Mit der Ehrennadel in Gold wurden Kornelia und Hans-Rainer Isenberg ausgezeichnet (die Überreichung von Nadel und Urkunde wird nachgeholt, da sich die beiden Clubmitglieder auf einer Auslandsreise befanden).
Eine Ehrung und Anerkennung für außergewöhnliche Verdienste im Jahr 2010 wurde schließlich Doris und Friedhelm Lombeck und Heinz-Werner Rohland zuteil. Wobei Lombecks bereits am 14. Juli 2010 anlässlich des Gesellschaftstanzens ein „Vorab-Dankeschön“ in Form von Rollpaletten für ihre Garten-Blumenkübel erhielten. Dies für die herausragende Organisation und Durchführung einer bemerkenswerten Clubreise 2010 nach Thüringen. Dabei war neben dem Anlass die Anspielung auf die Thüringer Waldbahn und die Idee der Präsentation erwähnenswert.
Für das Tanzen waren wieder einmal die Kleinsten zuständig. Mit ihrer Trainerin Ursula Wieber hatten einige Tänzerinnen aus der Kindertanzgruppe zwei Tänze - passend zur Winterszeit – für diese Feier einstudiert. Mit reichlich Applaus und kleinen Geschenken liefen sie danach ganz stolz zu ihren Muttis.
Als Einstimmung auf den Nikolaus spielte Egon Reul auf seiner historischen Drehorgel Weihnachtslieder zum Mitsingen. Und Renate Kling, Monika Baum und Alfred Wieber unterhielten die Gäste zwischendurch mit lustigen und nachdenklichen Geschichten zur Weihnachtszeit.
Der Nikolaus hatte in diesem Jahr einen Engel an seiner Seite. Mit Geschick und hintergründigem Humor gaben beide einen Rückblick auf das Vereinsjahr 2010. Kritisches und Erfreuliches wurde dabei in treffende Worte gefasst. Dazu kamen die sichtbare Freude und das schauspielerische Talent einer situationsgerechten Darstellung. Auch wenn sich der Nikolaus dabei selbst in Szene zu setzen hatte, wie bei seiner Verrentung. Die Reaktion der Gäste zwischen Schmunzeln und Beifall zeigte, dass man ohne zu übertreiben von einer sehr gelungenen Vorstellung sprechen konnte. Mit kleinen Geschenken an alle Gäste verabschiedeten sich schließlich der Nikolaus und sein Engel in Person des stellvertretenden Vorsitzenden Adolf Röhrig und Christa Müller.
Mit einem warmen Büfett ging der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende. Und man musste Ernst-Otto Hagedorn und seinem Team Lob und Anerkennung aussprechen für eine in Organisation und Durchführung perfekte Veranstaltung - die letzte des Jahres 2010.
Draußen hatten die Schneeflocken in der Zwischenzeit eine tolle Winterlandschaft gezaubert.
Am Sonntag, den 14.11.2010 veranstaltete der TGC Blau-Gold in der frisch renovierten Halle West vier aufstiegsberechtigte Turniere des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) in den Seniorenklassen D und C. Neben Punkten und Platzierungen winkte den Siegerpaaren auch einer der begehrten Blau-Gold-Pokale.
Den Auftakt machten jedoch die Breitensportler (BSW) mit einem Mannschaftskampf in den Standard- und in den lateinamerikanischen Tänzen. Pokalsieger wurde unter den Augen des Breitensportwartes des Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen (TNW) Horst Westermann die Mannschaft TTC Rot-Weiß-Silber Bochum / TSV Kastell Dinslaken. Das Remscheider Team hatte es mit drei Mannschaften zu tun, die sich jeweils mit ein oder zwei Paaren anderer Vereine aus Nordrhein-Westfalen verstärkt hatten. Mit dem 3. Platz zogen sich (Bild von rechts) Volker Maier / Claudia Heckmann-Maier, Holger + Kerstin Pabst, Michael + Martina Strubert, Edgar + Angelika Rüssel und Gottfried + Dagmar Nowak schließlich achtbar aus der Affäre
Bevor Turnierleiter Ernst-Otto Hagedorn zu den Einzelwettbewerben der Senioren (ab 35, bzw. 45 Jahre) aufrief, zeigte die neu formierte Kindergruppe der Tanzschule Burkhardt unter ihrem Trainer Christian Burkhardt, was sie inzwischen gelernt hatten. Der Applaus der zahlreichen Gäste und der Aktiven erfreute sowohl die Kleinen wie auch die stolzen Eltern.
In der Sen. I D Standard ertanzten sich Volker Maier / Claudia Heckmann-Maier vom TGC Blau-Gold einen guten 4. Platz. Sieger wurden Heinz-Werner + Cristiane Kleine vom TSC Werne.
Diesen Sieg wiederholten Heinz-Werner + Cristiane Kleine auch in der Klasse Sen. II (ab 45 Jahre). In dem Feld der 14 gestarteten Paaren erreichten Michael + Martina Strubert und Holger + Kerstin Pabst einen guten Zwischenrundeplatz, und Volker Maier / Claudia Heckmann-Maier kamen auch in dieser Altersklasse in die Endrunde, in der sie den 6. Platz belegten.
Den Sieg in der Klasse Sen. C I ertanzten sich Thomas + Angelika Klostermann vom TTC Schwarz Gold Moers, und in der Klasse Sen. C II entschieden die sieben Wertungsrichter, unter ihnen der Remscheider Heinz-Werner Rohland in einer spannenden Endrunde für Thomas + Brigitte Dobler vom TSK Sankt Augustin. Thomas + Angelika Klostermann belegten in dieser Klasse mit einigen Einsen den 2. Platz.
Auffällig die zügige Turnierabwicklung, an der das Schiedsgericht mit Beisitzer Heinz Jürgen Rybka und Monika + Friedrich Baum maßgeblichen Anteil hatten.
Mit Bernd Küppers hat der TGC Blau-Gold einen neuen Tanzsport-Fan gewonnen, der Sportfotos als Hobby hat. Wie schwierig tanzende Paare zu fotografieren sind, ist hinreichend bekannt. Dass aber mit dem entsprechenden Wissen, einer guten Fotoausrüstung und ein bisschen Übung interessante Bilder zu erzielen sind, zeigt die kleine Kostprobe:
Mit solchen Bildern zur Berichterstattung werden sich die Club-News weiter in Richtung Tanzspiegel- Niveau „mausern“.
Der Deutsche Tanzsportverband (DTV) hatte den 31. Oktober 2010 zum Tag des Tanzens ernannt. Er unterstützte damit im 7. Jahr eine Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die unter dem Motto „Deutschland bewegt sich - Tanzen tut Deutschland gut“ für das Tanzen und den Tanzsport als Leistungs-, Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport in allen Altersklassen werben sollte.
Dieses Thema hatten die beiden Remscheider Tanzsportvereine - Blau-Weiß-Casino e.V. und der TGC Blau-Gold e.V. - unter ihren Vorsitzenden Michael Teuber und Ernst-Otto Hagedorn aufgegriffen und das „1. Remscheider Tanzsport-Seminar“ in der Friesenhalle - der einzigen Sporthalle mit Parkett in Remscheid - geplant, organisiert und durchgeführt, unterstützt von zahlreichen Helfern.
20 sportlich tanzende Paare waren der Einladung gefolgt. Darunter neben den Paaren der Veranstalter auch einige Tanzpaare der Tanzschule Tepel. Als Referenten, bzw. Referentin für diese 6-stündige Veranstaltung waren Ursula Wieber, Michael Hinnendahl und Heinz-Werner Rohland eingeladen.
Den Auftakt an diesem Sonntag machte Trainer Michael Hinnendahl, assistiert von seiner Frau Annette mit den typischen Figuren im Tango. In der zweiten Lecture hatte Trainerin und Tanzlehrerin Ursula Wieber Takt, Rhythmus, Fußarbeit und Beinlinien in den lateinamerikanischen Tänzen in den Mittelpunkt ihres Trainings gestellt. Nach der Mittagspause standen dann in einer Übungseinheit mit Michael Hinnendahl die Haltung und der Aufbau in den Standardtänzen auf dem Programm. Den Abschluss des Seminars hatte Wertungsrichter Heinz-Werner Rohland übernommen. Am Beispiel einiger Übungseinheiten wurde besonders auf die Bewertungskriterien im Tanzsport eingegangen. Daneben wurde mit drei Paaren demonstriert, wie aus einer durchschnittlich getanzten Folge bestehend aus Rechtsdrehung, Kreiseldrehung und Chasse ein „Hingucker“ werden kann.
Dass auch die Wünsche der Tanzsportler inzwischen in Remscheid bedient werden können, zeigte die Ausstellung von Ute Schuppart mit ihrem Geschäft (Dance and Dreams) für Tanzsportbedarf am Rande des Seminars. Auch dies vermittelte einen Hauch aufkommender Tanzsport-Szene in Remscheid.
Das begeisterte Mitmachen der Aktiven und der Applaus für die Referenten waren neben den lobenden Worten am Schluss des Tanzsport-Seminars ein deutliches Zeichen dafür, dass die veranstaltenden Vereine - und ihre Vorsitzenden - das „richtige Händchen“ hatten: zumal die Teilnahme für die Paare im Sinne einer echten Sportförderung kostenlos war.
Im Namen der Remscheider Tanzschulen, die in ihren Kursen die Vorarbeit für ein „sportliches Weitermachen“ leisten, sprach Ralf Wieber schließlich den Veranstaltern Dank und Anerkennung für eine hervorragende Präsentation und eine gute Werbung für das Tanzen und den Tanzsport aus.
Das Wetter meinte es gut mit den Blau-Gold - Wanderern, an diesem sonnigen Herbstsonntag, am 10. Oktober 2010 auf der inzwischen 53. Wanderung des Clubs. Von Hasten führte die Route zunächst ein Stück über die „Trasse des Werkzeugs“, einem Projekt der Regionale 2006, wo auf einer bereits 1922 stillgelegten Bahntrasse zwischen Remscheid Hbf und Remscheid-Hasten ein 4 km langer Wander- und Radweg entstand. Während früher zahlreiche Metall verarbeitende Betriebe diese Bahnlinie flankierten, auf die auf Bild- und Informationstafeln, sowie in symbolhaft gestalteten Produkten der Unternehmen rückblickend hingewiesen wird, spiegeln die heute an dieser Präsentationsstrecke ansässigen Firmen das aktuelle wirtschaftliche Profil der Stadt Remscheid wider. Daneben kommt durch kleine angelegte Parks und Spielflächen auch der Erholungswert nicht zu kurz.
Weiter ging die Wanderung durch die am Westhang Remscheids gelegenen alten Hofschaften Volkeshaus, Holz und Hütz mit einem wunderschönen Blick ins tief eingeschnittene herbstliche Morsbachtal, mit dem längsten und wasserreichsten Bach im großen Wupperbogen, der jahrhundertelang die Hämmer und Schleifkotten des Tales antrieb. Ziel der Wanderung war schließlich der Hölterfelder Hof in Hasten. Bei einem gemeinsamen Essen klang der Wandertag aus, und die 17 Teilnehmer sprachen den „Wanderführern“ Adolf Röhrig und Manfred Sander ein großes Lob für eine sehr interessante Routenführung aus.
Ein schöner sonniger Herbsttag lag über dem Bergischen Land, als nach dem Frühlingspokal das zweite Tanzturnier des Jahres in Remscheid stattfand. Dazu hatte der TGC Blau-Gold für die Hauptgruppe D und C in den Standard- und in den Latein-Tänzen für den 26. September die Herbstpokale ausgeschrieben.
28 Paare waren an diesem Sonntag nach Remscheid gekommen, um in der gut besuchten Halle West um Aufstiegspunkte und Platzierungen; und schließlich um die begehrten Herbstpokale zu tanzen.
7 Wertungsrichter hatte der Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen (TNW) dazu für dieses Turnier nominiert, darunter der Remscheider Heinz-Werner Rohland.
Bekanntlich gelten die Klassen D und C als Einstieg in den Turniertanz. Dem entsprechend beginnen die Paare hier in Standard und in Latein mit Basic-Folgen. In der D-Standard mit dem Langsamen Walzer, Tango und Quickstep. Den Anforderungen an eine gute Grundbewegung wurden die Paare bereits in der Vorrunde gerecht, und so konnte Turnierleiter Ernst-Otto Hagedorn den ersten Herbstpokal an die verdienten Sieger Felix Neumann / Nora Krebs aus Nordhorn übergeben. Ein Paar, das als Breitensportpaar (BSW) in der D-Klasse startberechtigt ist. Mit dem 3. Platz stiegen die Vereinskollegen Patrick Vrielmann / Ina Wargers in die C auf und tanzten dort weiter mit.
In der Turnierpause wurden an diesem Nachmittag auch die Kleinsten begeistert gefeiert. In einer Showeinlage tanzten 15 Mädchen und 1 Boy der Kindertanz-Gruppe „Dance 4 Fans“ der Tanzschule Wieber unter ihrer Trainerin Alexandra Arand zur rhythmischen Popmusik. Natürlich begleitet von Mama bis zum Opa.
Ein spannendes C-Standard-Turnier, und damit den Herbstpokal, konnten nach Vor- und Endrunde Christian Müller / Stefanie Rompf aus Menden gewinnen. Sie überzeugten die Wertungsrichter mit guten Leistungen im Langsamen Walzer, Tango Slowfox und Quickstep.
In der Klasse D-Latein waren in der Vorrunde 9 Paare am Start. Getanzt wurden Cha Cha, Rumba und Jive. Auch hier gab es nach der Endrunde mit Stephan Jeuken / Nina Küppers vom TSC Rheindahlen einen klaren und verdienten Sieger und Pokal-Gewinner.
Die C-Klassen-Paare haben zusätzlich die Samba zu tanzen. Und hier zeigte sich schon, dass Matthias Schaaf und Ann-Kathrin Rösner mit ihrem Talent für die Latein-Tänze, um den Sieg mittanzen würden. Schließlich führten 4 gewonnene Tänze der Bochumer zum Sieg und somit zum Herbstpokal in der C-Latein. Einen guten 2. Platz belegten hier die mittanzenden Sieger der D-Klasse Stephan Jeuken / Nina Küppers.
Routiniert und gekonnt arbeitete das Schiedsgericht mit Beisitzer Heinz-Jürgen Rybka und Monika und Friedrich Baum am PC, sowie Mareike Pabst im Turnierbüro.
Aktive und Zuschauer sparten am Schluss des Turniers nicht mit Lob und Anerkennung für den Veranstalter. Dazu trugen neben den Leistungen der Paare auch die Zuschauer bei, unter denen auch diesmal wieder ca. 50 Mitglieder der „Geselligen Remscheider Spätlese“ mit ihren Organisatoren Werner Franken und Maritta Ahlgrimm dabei waren.
Nicht zuletzt sind es die Clubmitglieder als unermüdliche Helfer, die immer wieder mit Kreativität und tatkräftiger Mithilfe solche Veranstaltungen zum Erfolg führen. Deshalb sollen an dieser Stelle auch einmal einige gezeigt werden, die sonst meist hinter den Kulissen arbeiten. Ihnen gebührt ein großes Lob.
Traditionell steht am ersten August-Wochenende im Tanzsport-Mekka Bad Kissingen ein ebenso wichtiges wie interessantes Tanzsport-Seminar des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) und der Tanzsporttrainer-Vereinigung (TSTV) im Tanzsport-Kalender.
Für Wertungsrichter mit S-Lizenz und Diplom-Trainer und Trainer A zählte die Teilnahme an der vom 7.- 8. August 2010 durchgeführten Bundes-Schulung zu der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für alle Sportverbände vorgeschriebenen Lizenzerhaltsmaßnahme. Unter der Leitung des Bundestrainers Oliver Wessel-Therhorn waren etwa 120 Tanzsportler in dem bayerischen Staatsbad versammelt. Darunter aus Remscheid Hans-Joachim Lange (Grün-Gold Casino Wuppertal) und Heinz-Werner Rohland (TGC Blau-Gold Remscheid).
Von links sitzend: |
Referent Laurens Mechelke 2009 |
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DTV-Sportwart Michael Eichert, |
Massimo Sinato / |
Timo Kulczak / |
DTV-Vizepräsidentin Heidi Estler |
Tatjana Kuschill |
Motshegetsi Mabuse |
DPV-Präsident Karl Breuer |
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(Deutsche Latein-Meister) |
Bundestrainer Oliver Wessel-Therhorn |
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TSTV-Präsident Ernst-Dieter "Sony" Schöneberger |
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Und rechts stehend: |
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Referent Werner Führer mit Standard Vizemeister |
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Simone Segatori / Annette Sudol |
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Seit Jahrzehnten sind es deutsche und internationale Professionals von Weltruf, die in ihren Lectures neben der Schulung in den Standard- und Latein-Tänzen auch auf neue Trends und Entwicklungen im Tanzsport hinweisen. So ist sicher nach dem legendären Paar Bill und Bobby Irvine Anfang der 70er Jahre jeder Welt- und Europameister als Lehrer in Bad Kissingen dabei gewesen. Positiv in den letzten Jahren die Themen-Vorgabe, wie „Musik“, wie „Balancen“, oder in diesem Jahr „Körpersprache“, an die sich alle Referenten in ihren Beiträgen hielten.
So hochkarätig wie die Namen der Top-Trainer, ist auch die Liste der Präsentationspaare aus dem deutschen A-Kader. Allen voran im vergangenen und in diesem Jahr unsere deutschen Welt- und Europameister in den Standard-Tänzen Benedetto Feruggia / Claudia Köhler aus Stuttgart.
Deutscher Meister, Europa- und Weltmeister |
Standard-Turnier 2009 |
Benedetto Feruggia / Claudia Köhler |
Als Höhepunkt findet schon seit vielen Jahren am Samstagabend ein Gala-Ball mit einem Tanzturnier der Superlative im historischen Regentenbau statt. Dieses Mal im restlos ausverkauften Saal ein Latein-Turnier, in dem unter anderem 4 Endrunden-Paare der deutschen Meisterschaft standen. Sieger wurde das zurzeit beste deutsche Latein-Paar Sergey + Viktoria Tatarenko aus Berlin. Eine Steigerung war nur noch durch eine hinreißende Tanz-Show von Benedetto Feruggia und Claudia Köhler möglich.
Der Abend schien Tanzpaaren und Ballbesuchern gleichermaßen Spaß zu bereiten, an dem auch die Tanzband Heiner Ohnhauser und seine Tornados ihren Anteil hatten. Man fühlte sich stark an die Zeiten erinnert, als solche Veranstaltungen noch zum Kurbetrieb dazu gehörten. Und wer das alles nochmals in Ruhe genießen wollte, konnte das einige Tage später in einer 30-minütigen Fernsehaufzeichnung tun.
Natürlich prägen aktive Tanzsportler und Funktionäre in Ausübung ihrer Lizenz das Bild des Clubs in der Öffentlichkeit, wie dies seit vielen Jahren sehr positiv geschieht. Aber auch die zahlreichen Veranstaltungen des Clubs haben in der Tanzsport-Szene und in der Remscheider Öffentlichkeit einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, wie auch die Berichterstattung in der heimischen Presse zeigt. Dies ist nicht zuletzt auch den vielen Helfern aus den Reihen der Clubmitglieder zu danken, die so oft bei ihrem Einsatz ein Beispiel bergischer Gastlichkeit lieferten.
Die Presseberichterstattung war immer schon ein Themenfeld der Öffentlichkeitsarbeit des Clubs. Die in den Jahren 2009 und 2010 erschienenen Presse-Berichte sind mit dem Erscheinungsdatum und der Überschrift - so, wie sie vom Vorstand des Clubs archiviert wurden -, aus der anhängenden Zusammenfassung Presse-Veröffentlichungen 2009 + 2010 zu ersehen.
Als zweites Standbein der Berichterstattung entwickelte sich die Homepage des Clubs im Internet. Unter den Club-News finden Clubmitglieder und Interessenten eine Vielzahl von Informationen über den TGC Blau-Gold, die Veranstaltungen des Clubs, sowie Wissenswertes aus dem Bereich des Tanzens. So waren von Januar 2009 bis zum August 2010 inzwischen 23 Berichte zu lesen und dazu insgesamt 78 Fotos zu sehen. Daneben finden alle Tanzsportler unter „Turniere“ den Ergebnisdienst für die Tanzsportturniere des TGC Blau-Gold. Von Mai 2007 bis März 2010 wurden von 7 Turnieren die Endrundenplatzierungen der Turnierpaare mit Wertungsgericht und Turnierleitung, sowie 34 Bilder von den Tänzer und Tänzerinnen veröffentlicht. Die Ergebnisse sind mit den Turnierdaten gespeichert und können auch weiterhin abgerufen werden. Das alles führte zu einem raschen Anstieg der „Anklicks“ auf der Club-Homepage. Ein Verzeichnis der bisher erschienenen Club-News ist unter dem Titel Inhaltsübersicht der Club-News ebenfalls angehängt.
Seit Juli 2010 ist nun ein weiteres Kapitel in der Öffentlichkeitsarbeit des Clubs hinzu gekommen. Nachdem die aktiven Tanzsportler des Clubs bereits im Juli 2009 mit neuen Präsentationsjacken ausgerüstet worden waren, wurde das Angebot an Fan-Artikeln nun um ein Piktogramm mit Club-Wappen, sowie T-Shirts und Poloshirts mit dem Club-Logo in einer ausgesuchten Farbpalette erweitert. Anhand der anhängenden Katalogseiten mit der Bezeichnung Sport- und Fan-Artikel des Clubs können die Mitglieder und Freunde des Clubs sich über Ausführung, Qualität, Farbe und Größen der einzelnen Artikel informieren. Für den Kauf liegt im Club eine Preisliste aller angebotenen Teile aus.
Am 27. Juli 2010 war es so weit, die Homepage des TGC Blau-Gold Remscheid wurde im Internet 10.000-mal in knapp 3 ½ Jahren „angeklickt“. Ein kleines, aber bemerkenswertes Jubiläum, das mit einem kleinen Rückblick gewürdigt werden soll.
Am Anfang stand die immer wiederkehrende Erkenntnis „...wir müssen auch an die Präsentation des Clubs im Internet heran.“ Doch obwohl dieser Themenpunkt regelmäßig auf der Tagesordnung der Vorstandssitzungen stand, fand man lange nicht den richtigen Einstieg in dieses große Projekt. Schließlich ergriff Heinz-Werner Rohland, der den Club in allen Bereichen von Anfang an kennt, die Initiative und legte zur Vorstandssitzung im Juli 2006 ein fertiges Konzept für die einzelnen Seiten der geplanten Homepage vor. Auch die Clubchronik, zentraler Punkt der Startversion, war bereits geschrieben. Der Vorstand stimmte zu und beschloss die Umsetzung.
Eine Präsentation ohne Bilder wird jedoch der modernen Medientechnik nicht gerecht. Also wurden über 400 Bilder aus Privatbesitz gesammelt, gekennzeichnet - denn sie sollten und mussten ja wieder in die einzelnen Alben zurück -, und zu den Themenseiten sortiert.Tapeziertische voll Bilder wurden bei Ernst-Otto Hagedorn gesichtet, verworfen und der Rest schließlich zu Bildseiten zusammengestellt.
Es war ein Glücksfall, dass Frank Hagedorn (Sohn des Vorsitzenden) mit Sitz in Düsseldorf im Oktober 2006 als Administrator für das Projekt Homepage gewonnen wurde, der von der Provider-Auswahl bis hin zur Umsetzung unserer Entwürfe und Ausarbeitungen im Internet, seine Aufgabe mit Umsicht und Können erledigt.
Als die Rechnereingabe der Club-Präsentation weitgehend abgeschlossen war, hatte Ernst-Otto Hagedorn die Idee, eine Vereinsmappe als Jubiläumsausgabe für alle Clubmitglieder zu erstellen, denn 2006 bestand der Club 5o Jahre. Die Übergabe sollte anlässlich der Weihnachtsfeier erfolgen.
Das hieß, die „Schlagzahl“ war nochmals zu erhöhen. Ein Wochenende wurde zu Arbeitstagen erklärt. 2.400 Seiten waren zu drucken, wobei uns ein Sponsor die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellte. Und bei Saturn ging zwischenzeitlich das Fotopapier aus. Schließlich mussten 18 Text- und 6 Fotoseiten in jede der 100 Bildmappen eingefügt werden.
Die Freischaltung der Homepage im Internet erfolgte dann Anfang März 2007. Und mit dem Tanzsportturnier am 6. Mai 2007 kamen dann auch erstmals die Turnierergebnisse mit Bildern zur Veröffentlichung.
Eine erste größere Umgestaltung der Club-Homepage wurde im Juli 2009 vorgenommen. Die Bilder aus 50 Jahren Clubgeschichte wurden mit der Chronik zusammen gefasst, und die Turnierergebnisse konnten nun unter dem Button Turniere aufgerufen werden.
Eine Art digitale Clubzeitung wurde mit der Bildberichterstattung unter den Club-News eingerichtet, in denen über alle Ereignisse im und um den Club ab Anfang 2009 mit insgesamt 22 Beiträgen und 78 Fotos auf 32 Seiten berichtet wurde. Diese Erweiterung brachte eine spürbare Steigerung des Interesses am TGC Blau-Gold, und fast die Hälfte aller „Anklicks“ entfiel auf die letzten 12 Monate.
Obwohl wir es bei dem Internet mit einem anonymen Medium zu tun haben und wir die Besucher unserer Homepage nicht kennen, möchten sich der TGC Blau-Gold, der Vorstand und die beiden Verantwortlichen, Heinz-Werner Rohland - Layout und Redaktion - und Frank Hagedorn - Administration und Gestaltung - für das gezeigte Interesse herzlich bedanken.
Das erste Juli-Wochenende steht inzwischen mit der danceComp als fester Termin im Turnierplan der Tanzsportler. So auch in diesem Jahr, wo von Freitagmittag bis Sonntagabend zum 7. Mal das größte internationale Tanzsportturnier in Nordrhein-Westfalen in der Historischen Stadthalle in Wuppertal stattfand.
Veranstaltet wird dieser Tanzsport-Event vom Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen (TNW) mit einer Vielzahl von Helfern aus seinen Mitgliedsvereinen. So hat sich auch in diesem Jahr der TGC Blau-Gold wieder mit seinen Lizenzträgern Ernst-Otto Hagedorn und Heinz-Werner Rohland an der organisatorischen Ausrichtung - Eintrag der Starts in den Startbüchern aller Turnier-Teilnehmer - der 48 Turniere in den Disziplinen Standard und Latein, und den unterschiedlichen Alters- und Leistungsklassen beteiligt.
Unter den 2.200 Paaren aus 30 Ländern waren die nationalen Meister ebenso wie die amtierenden Europa- und Weltmeister. Nicht nur, dass der Deutsche Tanzsportverband (DTV) die jeweils höchsten Turniere in allen Altersklassen als Ranglistenturniere ausgeschrieben hatte, auch der Internationale Tanzsportverband (IDSF) hatte diese Turniere in Wuppertal in seine Grandprixserie aufgenommen. Damit ist es der danceComp in der relativ kurzen Zeit des Bestehens gelungen, in die Kategorie der bedeutendsten Tanzsportturniere der Welt aufzusteigen, was schließlich neben den für den Tanzsport bestens geeigneten Räumlichkeiten auch ein Verdienst des perfekten Veranstalter-Teams ist.
Denn alles, vom Catering über die Turnierleitungen bis hin zum Shuttle -Service lag in den Händen des TNW. Und so traf man die schwarzen Fahrzeuge mit der danceComp-Beschriftung häufig auf der Fahrt zu den Flughäfen und Bahnhöfen in Köln und Düsseldorf. Für Zuschauer war von morgens bis nach Mitternacht Gelegenheit für 15,- €/Tag Tanzsport auf höchstem Niveau im Großen Saal und in den Sälen Offenbach und Mendelssohn zu sehen.
Erstmals dabei waren die Breitensportler (BSW). Darunter auch die Paare Volker Maier / Claudia Heckmann-Maier und Michael und Martina Strubert vom TGC Blau-Gold. Beide Paare teilten sich nach der zweiten Runde den 14. bis 16. Platz von 31 gestarteten Paaren.
Latein-Turnier im Mendelssohn-Saal |
Volker Maier/Claudia Heckmann-Maier (links) |
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im BSW-Turnier im Offenbach-Saal |
Für die diesjährige Sommerwanderung am 20. Juni 2010 hatten die „Wanderführer“ Adolf Röhrig und Manfred Sander ein Teilstück der Süd-Route „Rund um Remscheid“ ausgewählt. Eine der schönsten Wanderstrecken des Bergischen Landes, in einer durch Wälder, Wiesen und Hügeln, sowie engen Tälern mit Bächen abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft unmittelbar vor den Toren Remscheids.
21 Clubmitglieder waren der Einladung des TGC Blau-Gold gefolgt und hatten an diesem Sonntag die Wanderschuhe zum Wandertag geschnürt. Dazu gab das Wetter am Vortag zum Sommeranfang schon einmal einen Vorgeschmack auf den Sommer 2010.
Diese Hochstimmung war auch noch bei der abschließenden „Einkehr“ beim gemeinsamen Essen im Restaurant „Mebusmühle“ spürbar, zumal der Kreis hier auf 30 Mitglieder angewachsen war. Die beste Anerkennung für den Veranstalter war schließlich die Bemerkung einiger Teilnehmer: „Blau-Gold kann auch wandern.“
Tanzen ist so alt wie die Menschheit. Davon zeugen ebenso die überlieferten Darstellungen und Beschreibungen aus dem „Alten Griechenland“, wie die aus dem „Alten Ägypten“. Und natürlich waren auch die „Römer“ dem Tanz zugetan.Tanzen ist eine der ursprünglichsten menschlichen Ausdrucksbewegungen. Ihr entspringen der kultische Zaubertanz, den wir heute noch in vielen Ländern kennen, bis zum hochkultivierten Trance-Tanz, z.B. in Bali und anderen Orten. Selbst in den Religionen war Tanzen als eine der gottgefälligen Ausdrucksformen verbreitet. Denken wir an den sehr hoch stehenden und in seiner Perfektion schwierigen Tempeltanz im Hinduismus, wo selbst Götter in Tanzposen dargestellt werden. Oder die tanzenden Dervishe, islamische Bettelmönche, die seit dem 12. Jahrhundert in Klöstern rund um Istanbul, dem damaligen Konstantinopel leben, mit ihren ekstatischen Wirbeltänzen in Doppelkreisaufstellung. Und schließlich hat es auch immer eine erotisierende Stimulans in Verbindung mit Tanz gegeben. Denken wir nur an den Bauchtanz. Ein alter orientalischer sexuell erregender Tanz, der in einer Bewegung des Unterleibs und der Hüften bei fixierten Füßen besteht. Berufsmäßig wurde dieser Tanz von orientalischen Sängerinnen und Tänzerinnen, den ägyptischen Ghawasi ausgeübt.
Wir sehen, wie variantenreich und vielfältig Tanzen immer war und heute noch ist. Aber, so wie man über Jahrtausende bis zum Mittelalter tanzte, war es Tanzen für Einzelpersonen oder Gruppen, ohne eine gewisse Paarbeziehung. Gemeinsames Tanzen im Paar gibt es erst seit den alten Tänzen des Mittelalters.Vorläufer unserer Gesellschaftstänze waren die Reigentänze des Mittelalters. Man kann sagen, dass sich der neuzeitliche Tanz in Europa im 17. Jahrhundert entwickelte. Getanzt wurden unter anderem:
Das Menuett (frz.: menuett, von menu = klein), ein ursprünglich höfischer französischer Tanz im Dreitakt von zierlichem Charakter. Auch in der Musik und in den Orchestersuiten des 17./18. Jahrhunderts hat der Komponist Lully (um 1650) das Menuett verwendet, und seit Johann Stamitz auch als Satz der Sinfonie und der Sonate.
Die Gavotte, ein alter französischer Tanz im 2/2- oder 4/4-Takt. Sie wird ebenfalls in Suiten, Opern und Balletten verwendet.
Die Quadrille (frz.: kadri), ein figurenreicher Gesellschaftstanz des 18./19. Jahrhunderts bei dem je 4 Paare sich im Quadrat aufstellen.
Der Contredans, oder auch Kontertanz genannt, bei dem man sich gegenseitig abstieß.
Die für die einzelnen Tänze aufgestellten Regeln wurden jedoch durch volkstümliche Elemente aus den Volkstänzen verändert und bereichert. Wie überhaupt der Volkstanz immer und überall ein wichtiges und belebendes Element war.
Das Ballett entwickelte sich im Übrigen im 15. und 16. Jahrhundert aus den an italienischen und französischen Fürstenhöfen aufgeführten Schauspielen, sowie aus tänzerischen Gesellschaftsspielen. Mit der Weiterentwicklung als künstlerischer Bühnentanz wurde es zur eigenständigen Kunstgattung. Wobei man feststellen muss, dass die Ballettausbildung das Turniertanzen besonders in den lateinamerikanischen Tänzen schon stark beeinflusst.
Die alten klassischen Gesellschaftstänze Menuett, Gavotte und die kollektiven Tänze Reigen, Contredanses und Quadrillen wurden Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Walzer als Paartanz abgelöst. Nur die Polka (tschech.: pulka), ursprünglich ein böhmischer Rundtanz im lebhaften 2/4-Takt, genannt nach dem charakteristischen Halbschritt, blieb noch erhalten.
Der Walzer, ursprünglich ein Volkstanz im 3/4-Takt (Ländler, Dreher), den man im Alpenbereich - in Süddeutschland und in Österreich - tanzte, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gesellschaftsfähig. Ein Grund für die schnelle und überwältigende Popularität war sicher die Tatsache, dass man nun beim Tanzen erstmals seine „Angebetete“ im Arm halten konnte, was auch Kritiker und Gegner auf den Plan rief, die diese angeblich unsittliche und unmoralische Art des Tanzens ablehnten. Dies machte jedoch den nur aus Rechts- und Linksdrehungen bestehenden, und daher bis heute doch recht langweiligen Tanz, nur noch interessanter. Es gab aber einen zweiten und ganz entscheidenden Grund warum dieser Wiener Walzer, wie er bald hieß, den Menuett-Tanz bei Hofe ersetzte, das war die Musik.
Die Musiker und Komponisten Josef Lanner (1801-1843) und Johann Strauß (Vater 1804 -1849) waren befreundet und gründeten zunächst ein Quartett und spielten diese neue Musik sehr erfolgreich in Wien, und als Komponist schaffte alleine Johann Strauß 152 Walzer-Kompositionen und begründete damit die Wiener Walzer-Tradition. Nach starken Eifersüchteleien und späterer Feindschaft mit Lanner gründete Strauß 1825 das erste Strauß-Orchester, das bis 1833 auf 28 Musiker angewachsen war. Es entstand eine regelrechte Wiener Walzer-Euphorie. Doch trotz des großen Erfolges wollte Strauß nicht, dass sein Sohn Johann (1825-1899) Musiker werden wollte. Aber wenn der Vater mit seiner Musik unterwegs war, übte der Junge heimlich und besessen, bis er schließlich als Bratschist bei Michael Pamer begann und dann im Ensemble Lanners spielte. Er komponierte schließlich die schönsten und berühmtesten Wiener Walzer, wie: An der schönen blauen Donau / Wiener Blut / G´schichten aus dem Wiener Wald / Künstlerleben / Rosen aus dem Süden / Kaiserwalzer und Frühlingsstimmenwalzer, um nur einige der „Ohrwürmer“ zu nennen. Ab 1844 reiste Johann Strauß (Sohn) dann weltweit mit seiner Kapelle, die er nach dem Tod des Vaters mit dessen Orchester vereinte, und machte unter anderem den Wiener Walzer in der ganzen Welt populär. Der klassische Wiener Walzer besteht aus einer Einleitung oder Vorspiel (lat.:Introduktion), dann einer Folge von meist 5 verschiedenen Walzer-Melodien und dem Schluss (ital.: Coda). Dazu gehört eine festgeschriebene Instrumentierung, wie sie auch für die großen sinfonischen Werke dieser Zeit gilt.
Das sind: | 1 Streichquintett | 2 Fagotte | 2 Pauken |
2 Flöten | 4 Hörner | und einigen anderen | |
2 Oboen | 2 Trompeten | Instrumenten wie Tamburin | |
2 Klarinetten | 3 Posaunen | Harfe, Cello und dergl. |
Jedenfalls war mit dem Wiener Walzer ( 3/4-Takt, 58-60 Takte / Minute ) der 1. Paartanz und der 1. Gesellschaftstanz der Neuzeit geboren.
Etwa 100 Jahre später, es war das Jahr 1911, erregte wieder ein Tanz großes Aufsehen. Der Tango kam von Argentinien und wurde zur Sensation auf den Pariser Tanzflächen (siehe auch unter News 2009, Tango jetzt Weltkulturerbe). Man tanzte diesen figurenreichen Tanz im 2/4-Takt nicht nur mit Begeisterung, sondern es gab plötzlich eine Tango-Mode, Tango-Parfüm, Tango-Schuhe usw.. Und auch hier konnten die Proteste gegen diesen „verruchten Tanz“, der in Argentinien in den Armenvierteln und im Rotlichtmilieu von Buenos Aires getanzt wurde, die Begeisterung nicht schmälern. Man befand sich im Tango-Taumel. Es waren die letzten Jahre des Glanzes gesellschaftlichen Lebens vor dem 1. Weltkrieg. Seit jener etwas hektischen Blütezeit hat der Tango zwei Kriege überstanden, sein Stil und seine Form haben sich gewandelt, doch die Faszination ist geblieben. Eine Zeit lang galt der Tango (2/4-Takt, 31-33 Takte / Minute) als der „König der Tänze“. Sicher ist er einer der schönsten und ausdruckvollsten Gesellschafts- und Turniertänze. Zur Zeit erlebt der Tango als „Tango Argentino“ eine Renaissance. Nach Bandonion-Musik, dieser Ziehharmonika nach dem Erfinder Band, und in der ursprünglichen Schrittfolge mit den gewagten Posen und den fließenden Übergängen.
1912 wurde aus den USA der Foxtrott (engl.: Fuchsschritt) importiert. Ein figurenreicher Gesellschaftstanz im 4/4-Takt, der sich zum Schiebetanz zu zweit entwickelte. Es ist der am leichtesten zu tanzende Tanz, den wir im Turniertanz gerne als Quickstep (4/4-Takt, 50-52 Takte / Minute) bezeichnen. Ein Gesellschaftstanz dessen Beliebtheit auch daraus resultiert, dass bei leicht verändertem Grundrhythmus auch die Tanzbarkeit als Boogie gegeben ist.
In den 20er- Jahren entwickelte sich wieder ein Tanz im 3/4-Takt, der jedoch mit seiner Pendelbewegung und raumgreifenden Schritten kein langsamer Wiener Walzer ist. Aus England kam derwegen seines weichen Ein- und Ausschwingens schwierigste Gesellschaftstanz unter den Standardtänzen, der English Waltz oder Langsamer Walzer (3/4-Takt, 28-30 Takte / Minute).
Bereits um 1900 entwickelte sich aus Ragtime und amerikanischer Marschmusik ein Klassiker unter den englischen Tänzen, der Slow Foxtrott (4/4-Takt, 28-30 Takte / Minute). Ein Tanz mit linearen Schrittmustern und kontinuierlichem Bewegungsfluss.
Moderneren Ursprungs sind die lateinamerikanischen Gesellschaftstänze, wie die Samba. Das war der große Tanzschlager der Nachkriegszeit. In der Grundform stammt dieser Tanz aus der kultischen Musik Alt-Afrikas aus dem Kongo- und Sambesi-Gebiet, bevor er in Brasilien zum Volkstanz wurde. Erste Versuche mit diesem südamerikanischen Tanz gab es bereits um das Jahr 1923, bevor die Samba (2/4-Takt, 50-52 Takte / Minute) in etwas anderer Form zum heutigen variantenreichen, und mit vielen Synkopen - gebrochene Rhythmen - durchsetzten Tanz in ganz Europa wurde.
Der Cha Cha Cha wurde erst 1957 aus Kuba nach Deutschland importiert. Er hat viele Elemente aus anderen Tänzen aufgenommen. Besonders aus Danzòn und Mambo, aber auch aus Jazz, Beat und Disco. Sein rhythmischer Grundcharakter hat den Cha Cha (4/4-Takt, 30-32 Takte / Minute) zum beliebtesten Lateintanz gemacht.
Den Jive (4/4-Takt, 42-44 Takte / Minute) brachten amerikanische Soldaten nach 1940 nach Europa. Aus ihm hat sich später dann der Rock`n Roll entwickelt. Doch als Gesellschaftstanz wurde vielmehr die Boogie-Variante getanzt.
Die Rumba schließlich entstand um 1930, wahrscheinlich aus einem kubanischen Volkstanz. Es war immer ein Werbungstanz und als Rumba ein sehr schneller Tanz. Mehrere afro-kubanische Einflüsse, sowie der sehr langsame Danzòn, der ebenfalls langsame Bolero und der im mäßigen Tempo gespielte El Son haben die Rumba sehr beeinflusst und zu wichtigen Veränderungen geführt. Das, was wir heute unter dem Sammelbegriff Rumba (4/4-Takt, 25-27 Takte / Minute) tanzen, entspricht im Tempo dem El Son.
Der Paso Doble wird fast ausschließlich im Turnierprogramm getanzt. Als Gesellschaftstanz spielt er nur eine untergeordnete Rolle. Der Paso Doble (2/4-Takt, 60-62 Takte / Minute) ist eine in Spanien und Frankreich entwickelte Darstellung des Stierkampfs. In den letzten Jahren wurden auch Flamenco-Elemente mit aufgenommen. Die Musik, ein spanischer Marschtanz, besteht aus einer Einleitung und zwei Hauptteilen mit genau festgelegten Höhepunkten.
Die Tänze Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Fox und Quickstep wurden Anfang der 30er-Jahre zum Turnierprogramm der Standard-Sektion zusammen gefasst.
Die Zusammenstellung des kompletten Turnierprogramms in den lateinamerikanischen Tänzen zog sich von Anfang der 30er-Jahre mit der Rumba, 1962 Cha Cha Cha bis 1973 mit dem Jive hin. Ab den 60er-Jahren wurden in Latein zunächst 4 Tänze getanzt, die zwischenzeitlich mit dem Tango - auch in Latein - aufgefüllt wurden.
Entscheidend für den Charakter und die Bewegung in den einzelnen Tänzen ist die Qualität der Musik. Die Standardtänze werden geprägt von „Abendländischer Musik“. Das heißt, die Betonung erfolgt immer auf dem 1. Taktteil, und folglich ist auch die Aktion beim Tanzen immer auf 1 betont -- beim Langsamen Walzer am wenigsten. Das gilt übrigens auch für den klassischen Bereich. Dazu kommen die Fußbewegungen über Ferse und Ballen, die uns ein Heben und Senken bringen; und die Sway-Bewegung von der Hüfte bis zum Oberkörper. Und letztlich die exakte Tanzhaltung.
In den Lateintänzen ist das aber ganz anders. Denken wir an Samba mit den vielen unterschiedlichen Rhythmen und Synkopen, wie z.B. S+S / SQQ / Q+Q+S / SS / S+S+. Diese verschiedenen Möglichkeiten macht gute Tanzmusik hörbar. Oder in der Rumba, wo die Musik 1 3 4 betont, die tänzerische Aktion aber stärker auf 2 3 4 erfolgt. Im Cha Cha ist der typische Grundrhythmus 4+1 2 3. Der Jive hat die Betonung auf 2 und 4. Im Paso Doble liegt die musikalische Betonung auf beiden Taktteilen. Die Fußbewegung in den lateinamerikanischen Tänzen erfolgt fast ausschließlich über den Ballen. So werden die gut sichtbaren Hüftbewegungen möglich, und es gibt kein Heben und Senken. Fersenschritte werden lediglich im Paso Doble und in der Samba getanzt. Die Tanzhaltung ist den Figuren entsprechend offener.
Um die Musik durch tänzerische Bewegung sichtbar zu machen, ordnen wir den Rhythmus-Instrumenten Schlagzeug, Bass, Bongos und dergl. den Füßen der Tänzerinnen und Tänzern zu. Der Körper folgt den Melodie führenden Instrumenten wie Saxophon, Klarinette oder einigen anderen Instrumenten. Zur Füllung der Musik aufgesetzte Instrumente können besonders in Latein von den Armen und Händen übernommen werden.
Ein Höchstmaß an musikalischer Interpretation ist dann gegeben, wenn z.B. im Wiener Walzer - und da schließt sich dann der Kreis unserer Betrachtung - der Aufbau der Musik mit 8 Takten in einem Chorus, in der Drehrichtung rechts oder links sichtbar wird. Denn die Wertungsgebiete: 1. Musik, 2. Balancen, 3. Bewegungsablauf und 4. Charakteristik bieten die Möglichkeit diese Feinheiten in der Wertung zu berücksichtigen.
Die Clubtour 2010 führte 42 Clubmitglieder vom 3. bis 6. Juni 2010 nach Thüringen. Die Fahrt ging zunächst Richtung Kassel und Eisenach. Unterbrochen von einem schon traditionell zu nennenden Picknick bei Hessisch Lichtenau - selbstverständlich auch mit dem leckeren Lombeck´schen Kartoffelsalat.
Schon von der Ferne kündigte sie sich an am nordwestlichen Rand des Thüringer Waldes, 411m hoch auf einem schmalen Bergrücken gelegen; die Wartburg südlich von Eisenach. Die wohl „deutscheste aller Burgen“, im Jahre 1070 erbaut, war sie bis 1440 Sitz der thüringischen Landgrafen.
Die eigentliche Hofburg, der Palas (Landgrafenhaus) wurde im 12. Jahrhundert im byzantinischen Stil errichtet. Nach einem Brand im Jahre 1317 erfolgten zwar größere Auf- und Umbaumaßnahmen, aber über die Jahrhunderte verfiel die Anlage immer mehr, bis zwischen 1838 und 1890 ein Wiederaufbau im historischen Stil erfolgte. Hilfreich waren hierbei Skizzen, die Johann Wolfgang von Goethe 1777 angefertigt hatte.
Heute ist die Wartburg ein architektonischer Mix aus Romanik, Gotik, Renaissance und historisierendes 19. Jahrhundert. Sie gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe.
Geschichtliche Bedeutung erhielt die Wartburg unter anderem durch das Wirken der Hl. Elisabeth (Elisabeth von Thüringen) zwischen 1211 und 1227 auf der Burg, oder durch die Aufnahme von Martin Luther von 1521 bis 1522 nach dem er in einem Ketzerprozess mit dem Kirchenbann und der kaiserlichen Reichsacht belegt wurde. Seine 95 Thesen von Wittenberg hatten die christliche Welt verändert. In der Lutherstube der Burg übersetzte er dann als „Junker Jörg“ die Bibel.
In die Literatur ging schließlich der „Sängerkrieg auf der Wartburg“ ein. Eine schrittweise gewachsene Sammlung mittelhochdeutscher Sangspruchgedichte des 13. Jahrhunderts um einen angeblichen Dichterwettstreit. Als Rückschau auf die Glanzzeit am Hofe des Landgrafen wurden berühmten Dichtern, wie Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide, sowie fiktiven Konkurrenten dialogische Strophen eines Sängerwettstreits in den Mund gelegt. Dieses Thema finden wir schließlich auch in der Wagner-Oper Tannhäuser wieder.
Politische Beachtung fand das Wartburgfest 1817 mit der Gründung der deutschen Burschenschaft, einer ersten bürgerlich-demokratischen Versammlung mit Ziel eines geeinten Nationalstaates.
Hoch über der Stadt Gotha liegt die frühbarocke Schlossanlage Friedenstein. Erbaut 1643 als Residenz von Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha (Ernst der Fromme). Das Schloss ist von den mehr als 400 Burgen, Burgruinen und Schlössern in Thüringen die größte und eine der schönsten Anlagen. Besonders der Festsaal und die außergewöhnlichen Kunstsammlungen sind beeindruckend. Im Westturm des Schlosses befindet sich mit dem Ekhof-Theater eines der ältesten deutschen Theater. Ausgestattet noch mit der originalen Bühnentechnik des 18. Jahrhunderts. Interessant auch die 1895 angelegte Wasserkunst unterhalb des Schlosses zur Stadt hin. Erwähnenswert das um 1570 erbaute barocke Rathaus.
Nachhaltigen Eindruck hinterließen auch die Stadtbesichtigungen von Erfurt und Weimar. Die Landeshauptstadt Erfurt präsentiert sich als turmgekrönte Metropole mit verwinkelten Plätzen, prächtigen Renaissancehäusern und hübsch restaurierten Fachwerkhäusern. Die mittelalterliche Altstadt zwischen Petersberg und Krämerbrücke gilt als einer der schönsten Stadtkerne Deutschlands. Kaum zu glauben, dass dieser Bereich noch kurz vor der Wende abgerissen werden sollte. Mittelalterliches Prachtstück mit Mariendom (13. und 15. Jahrhundert), Severikirche (13.-14. Jahrhundert) und „Grüner Apotheke“ (1538) ist der Domplatz. Unweit davon das Michaelisviertel mit Michaeliskirche (1183), der Alten Universität (1392) und schließlich dem Augustinerkloster (14. Jahrhundert) mit wertvollen Glasfenstern. Hier hatte Martin Luther als Mönch von 1505 bis 1511 gelebt. Sehenswert unter anderem auch die Krämerbrücke. Eine mit Fachwerkhäusern bebaute und bewohnte 120m lange Brücke, die sich mit sieben Bögen über zwei Flussarme der Gera wölbt. Einst war hier der Sitz der Goldschmiede und der Edelkrämer.
An Goethe und Schiller kommt kein Weimar-Besucher vorbei. Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), in Frankfurt geboren, war Rechtsanwalt und kam 1775 in Freundschaft zu Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach nach Weimar und wurde dort Beamter. Friedrich Schiller (1759 - 1805), in Marbach am Neckar geboren, wurde 1788 Professor in Jena. Die Zusammenarbeit und Freundschaft zu Goethe führte 1799 zum Umzug nach Weimar. Daneben hatte Johann Sebastian Bach von 1708 bis 1717 hier gelebt, und Franz Liszt wurde 1842 zum Kapellmeister berufen.
Die stark kulturelle Prägung der Stadt ist auch heute noch spürbar, und führte 1999 nicht ohne Grund zu dem Prädikat Kulturstadt Europas. Doch auch die baulichen Sehenswürdigkeiten sind beachtlich, wie z. B. das Rathaus (1841), das Residenzschloss, das Fürstenhaus, das Grüne Schloss mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (nach einem verheerenden Brand 2004 im Dezember 2007 umfangreich restauriert), in der sich der prächtige Rokokosaal über drei Stockwerke erhebt, das Schillerhaus (1777), das Goethehaus (1709), oder das Deutsche Nationaltheater, in dem 1919 die Nationalversammlung die Weimarer Verfassung der ersten deutschen Republik beschloss.
Nach soviel Geschichte und Kultur kamen schließlich auch das Vergnügen und die Natur nicht zu kurz. Denn vergnüglich anzuschauen war die Puppenausstellung „mon plaisir“ im Neuen Palais in Arnstadt. Sie stellt das höfische Leben Anfang des 18. Jahrhunderts mit über 400 handgefertigten Puppen dar.
Ein Vergnügen auch die Fahrt mit der „Historischen Waldbahn“ (elektrische Straßenbahn) von Gotha zum landschaftlich schön gelegenen Kneipp-Kurort Tabarz.
Entspannend auch der Besuch des Bärenparks Worbis. In dem großen Freigelände waren unter anderem Bären und Wölfe zu sehen.
Auf das Jahr 1830 geht die Senfmüllerei in der im Familienbesitz betriebenen Senfmühle in Kleinhettstedt zurück. Sie ist eine der fünf noch handwerklich produzierenden Senfmühlen Deutschlands. Nach der Besichtigung konnten die Reiseteilnehmer aus 20 verschiedenen Geschmacksrichtungen den passenden Senf für ihre Rostbratwurst aussuchen.
Natur pur bot der Hainich, ein ausgedehnter, bewaldeter Höhenrücken im Nordwesten Thüringens. Es ist das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Auf einem Baumkronenpfad in 40m Höhe konnte man im Kronenbereich der charakteristischen Rotbuche den Lebensraum im Urwaldbaumkronenbereich beobachten.
Und endlich war man angekommen bei der Kaiserlinde in der Mitte Deutschlands, dem 1990 vermessenen geographischen Mittelpunkt am Rande des Hainich bei Niederdorla, auf einer äußerst informativen und interessanten Clubtour, die die Organisatoren Doris und Friedhelm Lombeck mal wieder mit sehr viel Liebe zum Detail, zusammengestellt hatten. Da war die perfekte Reiseleitung von Ernst-Otto Hagedorn schon fast selbstverständlich, zumal auch der Wettergott mitspielte.
Am 8. und 9. Mai 2010 war es wieder soweit, über 7000 Tänzerinnen und Tänzer aus dem In- und Ausland trafen sich beim größten internationalen Tanzsport-Festival der Welt in Frankfurt am Main. Es war die 37. Auflage von Hessen tanzt, die der Hessische Tanzsportverband (HTV) mit seinen 330 Vereinen und ca. 200 Helfern veranstaltete. Während früher die einzelnen Turniere über ganz Hessen verteilt waren, als Heinz-W.+ Iris Rohland bereits als Aktive dort erfolgreich starteten, finden seit Jahren die 65 Tanzsportwettbewerbe nun in der Eissporthalle - mit 8 Tanzflächen - und in der in unmittelbarer Nähe liegenden Fabriksporthalle, in der auch der Sitz des HTV ist, - mit 4 Tanzflächen - statt.
Zu den 180 internationalen Wertungsrichtern erhielt auch Heinz-Werner Rohland vom TGC Blau-Gold Remscheid in diesem Jahr seine 10. Nominierung. Dabei reichten die zu wertenden Startgruppen in diesen Jahren von den Kindern, über Junioren, Jugend und Hauptgruppe bis zu den Senioren; und die Startklassen von D bis S in Standard und Latein.
Rege Betriebsamkeit auf der Tanzfläche, die BSW-Paare des Clubs bringen sich mit Lockerungs- und Aufwärmübungen auf „Betriebstemperatur“ für das bevorstehende Gruppentraining in den Standardtänzen mit Club-Trainerin Ursula Wieber. Zum Trainingsauftakt dann zunächst als Schrittübung der Federschritt im Slowfox - Ferse-Ballen-Ballen. Zur Schulung der Balance für Herren und Damen getrennt, stellt dies schon eine starke Herausforderung dar. Die Korrekturen zur Fußtechnik und zur Haltung kommen prompt. Man spürt die Konzentration und den Willen zur korrekten Umsetzung.
Wenn dem Langsamen Walzer allgemein fast 50% der Trainingsarbeit gewidmet wird, so traf dies auch hier zu. Rechtsdrehung, Kreiseldrehung, Wischer und Chasse, eine klassische Kombination im Basic-Programm. Ursula Wieber legte dabei Wert auf eine musikalisch gut interpretierte Aufteilung der einzelnen Taktteile, und auf die richtige Fußtechnik mit Ferse und Ballen. Denn erst so wird eine schöne Pendelbewegung mit Heben und Senken möglich. Lob und Anerkennung bei richtigem Bewegungsablauf kamen spontan; und wo „Nachbesserungen“ erforderlich waren, wurde gleich die entsprechende „Korrekturanweisung“ gegeben. Spätestens hier wurde der Unterschied zwischen Tanzen und Tanzsport sichtbar.
Schnelle, gesetzte Füße waren im Tango angesagt, um das typische Stakkato dieses Tanzes zu bekommen. Dazu eine veränderte Tanzhaltung, denn entgegen allen anderen Standardtänzen wird hier nur auf 3 - statt der sonst üblichen 4 - Balance-Linien getanzt, wodurch die Dame weiter im Arm des Partners steht. Gehschritte in der Linksdrehung, Link, Promenade und Kehre waren als Übungseinheit vorgegeben, wobei das Antippen der Fußspitzen als Ausgang für die neue Schrittfolge wichtiges Detail sein sollte. Dazu war vereinzelt auch schon die Betonung der ungeraden Quickschritte als besonderes Ausdrucksmerkmal erkennbar.
Intensiv ging`s zu, und das ein oder andere Schweißtröpfchen wurde sichtbar. Schon gut, dass mit dem Quickstep der scheinbar leichteste Standardtanz an der Reihe war. Ursula Wieber hatte auch hier eine Basic-Übungsfolge zusammen gestellt, die den Charakter dieses Tanzes gut zum Ausdruck brachte. Immer wieder wurde Augenmerk auf die Einhaltung der Slowschritte gelegt, um anschließend die Quickschritte schön „abperlen“ zu lassen. Und hier und da waren auch die Ansätze zu einer Sway-Bewegung erkennbar.
Zum Abschluss dieser Lecture stand dann noch eine Endrunde an, in der das Gelernte und das Neue schon sichtbar wurden. Anschließend sah man zwar „abgekämpfte“, aber zufriedene Gesichter. Hatte doch auch dieser Trainingsabend die Paare in ihrem Hobby - dem Tanzsport - ein Stückchen weiter nach vorne gebracht.
Und als sich dann alle Paare (Holger + Kerstin Pabst konnten aus beruflichen Gründen nicht am Training teilnehmen) zum Schluss noch gutgelaunt dem Gruppenfoto stellten, hatte man schon den Eindruck, dass da eine „tolle Gruppe“ zusammen ist.
Obwohl das Wetter am 13. März 2010 noch gar nicht nach Frühling aussah, denn trotz Sonnenschein war es kalt und die Schneereste des bergischen Winters waren noch deutlich zu sehen. In der Halle West jedoch hatten die Mitglieder des TGC Blau-Gold zum Turnier um den Frühlingspokal der Senioren II (Teilnehmer ab 45 Jahre) mit einem bunten Blumenschmuck entsprechend nachgeholfen.
40 Paare hatten insgesamt in den Klassen D bis A gemeldet. Die geplante S-Klasse musste aufgrund zu geringer Meldung ausfallen.
Bereits in der D-Klasse, die nach „Milonga“ ausgeschrieben war, d.h., es durften Breitensportpaare (BSW) mit Startkarte mittanzen, waren 23 Paare am Start. Darunter alleine die rekordverdächtige Anzahl von 8 Paaren des TGC Blau-Gold Remscheid. Die Paare Peter + Karin Linde, Friedhelm + Doris Lombeck, Volker + Monika Lütsch, Gottfried + Dagmar Nowak und Edgar + Angelika Rüssel konnten dabei erstmals die Atmosphäre der D-Klasse erleben. Holger + Kerstin Pabst schafften den Sprung in die Zwischenrunde, Michael + Martina Strubert bis ins Semifinale und Volker Maier / Claudia Heckmann-Maier erreichten sogar das 6er- Finale.
Nach einer guten und spannenden Endrunde mit Langsamen Walzer, Tango und Quickstep setzten die Wertungsrichter Birgit Sieg, Coesfeld, Monika Stein, Köln, Wolfgang Krüppel, Grevenbroich, Hans-Joachim Lange, Wuppertal und Heinz-Werner Rohland, Remscheid das Blau-Gold-Paar auf Platz 3. Dieses Ergebnis erfreute auch die Trainer Ulla + Ralf Wieber. Pokalgewinner dieser Klasse wurden Ingo Turski / Martina Krannich aus Düsseldorf.
(Die Endrundenergebnisse sind auch im Ergebnisdienst unter Turnierergebnisse zu sehen).
Turnierleiter Ernst-Otto Hagedorn konnte in der C-Klasse 5 Paare begrüßen. Nach den Regeln des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) ist hier zusätzlich der Slowfox zu tanzen, den die Paare jedoch schon recht routiniert beherrschten.
Der verdiente Sieg, und damit der Frühlingspokal in der Sen. II C-Klasse, ging an Klaus Campe / Marion Campe-Bender aus Siegburg.
In den Ausrechnungs-Pausen und zwischen den einzelnen Klassen sorgten Showeinlagen der TS Wieber, Remscheid und des ErlebnisTanzCenters TS Burkhardt, Wermelskirchen für Unterhaltung der zahlreichen Gäste. Darunter auch wieder 40 Tanzsport-Fans der „Remscheider Spätlese“.
Auch in der Sen. II B-Klasse waren in einem zwar kleinen, aber tänzerisch starken Feld 5 Paare am Start. Nachdem Thomas + Cornelia Welter in allen 5 Standard-Tänzen - ab der B-Klasse wird auch der Wiener Walzer getanzt - die Bestwertung von den Wertungsrichtern bekam, ging der Pokal in dieser Klasse souverän nach Köln.
Einen spannenden Kampf lieferten sich schließlich die 4 Sen. II A-Klassen-Paare. Die Entscheidung fiel erst im letzten Tanz mit dem Sieg für Ludger Jungkamp / Petra Ketges-Jungkamp aus Brühl. Auch sie wurden mit dem Pokal der A-Klasse und einem Blumenstrauß geehrt.
Dass die Paare tänzerische Top-Leistungen zeigen konnten, lag sicher auch an der Musikauswahl von Christoph Wieber, sowie an der umsichtigen Turnierabwicklung durch Beisitzer Heinz-Jürgen Rybka und des Protokolls mit Monika und Friedrich Baum. So war die Anerkennung von Aktiven und Gästen für einen sportlich schönen Nachmittag ein gern gehörtes Dankeschön für das Veranstalterteam.
Traditionsgemäß ist die erste Veranstaltung im neuen Jahr die Mitgliederversammlung ( Jahreshauptversammlung ). Gelegenheit der Vorstands-Ressorts, den zahlreich erschienenen Mitgliedern einen Überblick über die im vergangenen Jahr für den Verein geleistete Arbeit zu geben.
Dabei berichteten Vorsitzender Ernst-Otto Hagedorn über die Aktivitäten in Club und Tanzsportverband, Adolf Röhrig über die Finanzen des Clubs, Manfred Sander über die Pressearbeit und Edgar Rüssel über den Tanzsport.
Es war eine interessante Zusammenfassung an Informationen und Hintergründen, die den Mitgliedern gegeben wurde; was schließlich neben der einstimmigen Entlastung des Vorstandes von den Mitgliedern mit Dank und Anerkennung bedacht wurde.
Mit einem Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen im Jahr 2010, darunter bereits im März ein Tanzsport-Highlight mit einem Turnier in den Standardtänzen von der D- bis zur Sonderklasse, schloss der offizielle Teil der Versammlung.
Den Abschluss bildete ein von Heinz-Werner Rohland zusammen gestellter 10-minütiger Lichtbilder-Rückblick auf die Weihnachtsfeier 2009.